Predigtarchiv
Hier finden Sie eine Auswahl gehaltener Predigten und Andachten.
Hier finden Sie eine Auswahl gehaltener Predigten und Andachten.
“Darum gedenke ich an die Taten des HERRN, ja, ich gedenke an deine früheren Wunder“
Psalm 77, 12
“Aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott!
Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den Herrn, und mein Gebet kam zu Dir in deinen heiligen Tempel.“
Jona 2, 7f
„So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben“
1. Kor. 10, 16-17
Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und er sah sich um, und siehe, zu seinem Haupt lagen ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.
1. Kön. 19, 1-8 (9-13)
„(1) Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
(2) Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder (und Schwestern) wiederkommen zu den Israeliten.
(3) Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des HERRN und in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur 19 selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde.
(4) Und er wird der Friede sein.“
Micha 5,1 ff
„Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so groß ist. Aus der Höhe kommt das helle Morgenlicht zu uns, der verheißene Retter. Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis und Todesfurcht leben; es wird uns auf den Weg des Friedens führen.“
Luk. 1, 68-69, 76-79
Von der Freiheit / eines Christenmenschen
„Nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem was sie sich vorgenommen haben zu tun.“
Allerdings mit einer kleinen aber entscheidenden Wendung:
„Gott verwirrt ihre Sprachen „das keiner des anderen Sprache verstehe (und) so zerstreute sie der Herr … über die ganze Erde.
»Ich sehe den Himmel offen«, rief Stephanus, »und Jesus, den Menschensohn, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite stehen!«
Steinigung des Stephanus Apg. 7, 52-60
Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bundesweit zu einem Corona-Gedenktag am 18. April 2021 aufgerufen hatte, war schnell klar, dass auch die Gemeinden im Kirchenkreis Egeln diesen Tag mit einer besonderen Andacht begehen wollen.
Eine Arbeitsgruppe von zwei Geistlichen, Pfarrer Ulf Rödiger und Pfarrerin Anne Bremer, sowie dem Kreiskirchenkantor Thomas Wiesenberg haben dazu eine Gedenkandacht erarbeitet.
Seid ihr nun mit Christus auferweckt,
so sucht was droben ist,
wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes
Kolosserbrief 3,1
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,
der gnädige und barmherzige HERR
Psalm 111, 4
Predigt zum Kirchenportal – St. Laurentii – Zuchau
„Und dich, mein Sohn, wird man einen Propheten des Höchsten nennen. Du wirst vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bahnen.
Seinem Volk wirst du zeigen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird.
Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so groß ist. Aus der Höhe kommt das helle Morgenlicht zu uns, der verheißene Retter.
Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis und Todesfurcht leben; es wird uns auf den Weg des Friedens führen.“
Luk. 1, 76-79
O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf,
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
EG 7, 1 ; Friedrich Spee 1622; Jes 63, 19b
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Psalm 24, 7
Predigt mit einem Bild von Gustav Klimt: „Tod und Leben“ um 1915
Predigttext: 1. Korinther 15, 35-44, 53-54
Vom Leben nach dem Tod
Predigt zum Ewigkeitssonntag 2020
Das Bild finden Sie hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tod_und_Leben#/media/Datei:Gustav_Klimt_-_Death_and_Life_-_Google_Art_Project.jpg
Erntedankfest, im dreißigsten Jahr der Deutschen Einheit
Predigttext: 5. Mose. 8, 7 – 14- 17 – 18
„Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat.“
Predigt Text: Sprüche 16, 1 – 9
Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte.
Predigt Text: Luk. 5, 1-11
Berufung des Petrus
Predigttext: Lukas. 15, Vers 1-24 und V. 25-32
Die Geschichte von den beiden Söhnen und ihrem Vater
In dieser Andacht erzählt Pfarrer Ulf Rödiger von der Wiederauferstehung – die des Gottesvolkes, aber auch die der Breitenhagener Kirche.
Veranschaulicht von einem Wandbehang erzählt er von vertrockneten Knochen, die wieder lebendig werden. Hesekiel 37, Vers 1-14
1953 gestaltete der Schönebecker Künstler Christoph Grüger den Altarteppich „Ausgießung des heiligen Geistes“ und schenkte ihn an Pfingsten der Kirchengemeinde.
>1953 entstand der Altarbildteppich „Ausgießung des heiligen Geistes“ in Beziehung gesetzt zur „Auferweckung der Toten“ in der Vision des Hesekiel im 37. Kapitel. Die Basis symbolisiert das Totenfeld. Die darüber Stehenden empfangen mit gebreiteten Armen den heiligen Geist und sind gleichzeitig die Auferweckten. Am Rande begleiten Engel das Geschehen. Oben öffnet sich der Himmel dem Brausen über den Häuptern der Begeisterten.< (Christof Grüger • Freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich) |
Angesichts der Pandemie war es nicht mehr möglich, miteinander Gottesdienst zu feiern.
Auf der Seite des Kirchenkreises https://www.kirchenkreis-egeln.de/ wurden & werden Video-Andachten und – Gottesdienste für den privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt:
1. Mai – Andacht mir Pfarrer Georg Neugebauer: https://youtu.be/Jd0Psxnb0MU
27. April – Andacht mit Margit Meyer, Erik Stolte & Johannes Schanz: https://youtu.be/7VKYHVLPXI8
23. April – Andacht mit Margit Meyer, Erik Stolte & Johannes Schanz: https://youtu.be/3QnJpVPnzVs
20. April – Andacht mit Pfarrer Ulf Rödiger: https://youtu.be/cKeBTrqZymc
17. April – Andacht mit Pfarrer Ulf Rödiger: https://youtu.be/rvKUt7odAp4
12. April – Gottesdienst zu OSTERN – Im Dunkeln unserer Nacht, entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt …: https://youtu.be/g6vwW4ToNY4
10. April – KARFREITAG – Gottesdienst mit Pfarrer Ulf Rödiger: https://youtu.be/ZVdSZ-ALGz8
9. April – GRÜNDONNERSTAG – Andacht mit Pfarrer Georg Neugebauer: https://youtu.be/yheJEqkqhow
6. April – Andacht mit Pfarrer Ulf Rödiger: https://youtu.be/n3OdDmlZy1E
4. April – Andacht mit Pfarrer Ulf Rödiger: https://youtu.be/4VV9AG-Xz0I
Die erste Video-Andacht des KK Egeln in der Corona-Zeit 2020: 23. März – Andacht mit Superintendent Matthias Porzelle: https://youtu.be/vAzErqFPeQw
„die Kinder, zu denen ich Dich sende haben harte Köpfe und verstockte Herzen“
Hesekiel 2,4
Dann werde ich selbst bei ihnen wohnen; ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Hes. 37, 28
Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.
Himmel und Erde werden vergehen; aber meineWorte werden nicht vergehen.
Lukas 21, 25-33
Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.
2. Korinther 4, 6ff
Ewigkeitssonntag 2019 – Predigt von Ulf Rödiger
Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.
Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.
Jes. 50, 4-5
Predigt zur Einführung Ulf Rödiger Groß-Rosenburg – Palmsonntag 2019
Abschiedspredigt Pfarrer Ulf Rödiger – 31. März 2019 in Aken
Predigt zum Zweiten Advent, 09.12.2018
Pfarrer Ulf Rödiger, Pfarrbereich Groß Rosenburg
Predigttext: Jes. 35, 1 + 2b
Am zweiten Advent geht es in den Kirchen um eine große Verheißung die mit Kommen Gottes verbunden ist: Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. Sie wird blühen und jubeln in aller Lust und Freude. …. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unsres Gottes.
Jes. 35, 1+ 2b
Das mit den „blühenden Landschaften“ das hatten wir doch schon, oder?
Inzwischen ist es so lange her, dass ich mich kaum noch erinnern kann, womit dieses Schlagwort gefüllt war. Und doch hinterlässt es einen fahlen Nachgeschmack. Wer hätte gedacht, dass mit den blühenden Landschaften, die blühenden Unkräuter auf den leeren Gewerbegebieten gemeint sein könnten. Aber das ist die Gefahr aller Visionen von einer besseren Welt. Allzu schnell werden sie von der Wirklichkeit eingeholt und die Ent – Täuschung ist groß.
Haben wir uns deswegen angewöhnt, gegen alle Arten von Visionen resistent zu sein? Uns reißt so leicht nichts mehr aus dem Sessel. Ganz im Gegenteil die Unheilsbotschaften, die vermeintlich Wahren und die „Gefakten“ lassen uns nur noch tiefer in den Sessel sinken.
Ich kann mich Visionen gegenüber verschließen, kann auf meinen vermeintlich klaren Blick auf die Realität pochen, aber ich kann nicht verhindern, dass mein Herz sich dennoch nach innerem Frieden, nach Wärme und Licht, nach Liebe und Leben sehnt.
Es ist das ferne Echo, des Paradiesgartens, einer Zeit in der Welt und Menschen noch unverdorben waren. In der Advents- und Weihnachtszeit gestatten wir es uns, etwas von dieser Sehnsucht nach oben kommen zu lassen. Zumindest da, wo es uns gelingt im Kreis der Freunde und Familie friedlich beieinander zu sein. Es braucht ja nicht viele Worte, braucht oft nur eines kurzen Blickes, eines Händedruckes, einer Umarmung, und schon ist klar, uns erfüllt die gleiche Sehnsucht.
Findet diese Sehnsucht nach Frieden und Wärme, nach Licht und Leben und Heil in Jesus Christus ihre Erfüllung?
Sehen wir auf die Welt, die uns umgibt, dann müssen wir eingestehen, dass die Vision des Jesaja von einer Welt in der Gott alles schwache und friedlose, alles stumme und taube, alles irrende und alles Unheil stiftende weggenommen hat, hat sich noch nicht erfüllt. Darum fällt es vielen Menschen ja so schwer in Jesus Christus den zu sehen, der unsere Sehnsucht nach Frieden und Leben wirklich zu erfüllen vermag. Die Vision der Jesaja verheißt nicht weniger als die Rückkehr ins Paradies, wenn Gott kommt.
Wenn wir dagegen die Menschwerdung Gottes feiern, dann bedeutet dies nicht weniger, als dass Gott uns zutraut unter den Bedingungen dieser Welt Heil und Leben zu finden. Das ist es, was Jesus Christus uns vorlebt. Wie man trotz der Welt wie sie ist, zu einem Leben findet, dass selbst im Tod noch heil voll und leben schaffend genannt werden kann. Die blühenden Landschaften kommen nicht über uns wie ein Deckel über den Topf. Sie wachsen, wo wir als Menschen beginnen unserer Sehnsucht nicht nur nachzuhängen, sondern aktiv etwas dafür zu tun, dass sie Erfüllung findet.
Pflanzung einer Kastanie auf dem Rosenburger Kirchplatz
Verweis auf Buch der Sprüche 3, 14 – 18
Pfarrer Ulf Rödiger, Pfarrbereich Groß Rosenburg
Liebe Rosenburger und Gäste
Ein wahrlich geschichtsträchtiges Datum für unser Land, das von Bürgermut, von der Liebe zur Demokratie und dem ganzen Einsatz für einen sozialen und demokratischen Staat erzählt, aber eben auch davon erzählt, was geschieht, wenn wir aufhören danach zu fragen, ob dass, was die mächtigen im Land anzetteln und durchsetzen noch mit Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Anstand und dem wohl aller Bürger vereinbar ist. Das schlimme an der dunklen Seite dieses Tages sind nicht die Taten derer die offen ihren Hass ausleben, sondern das Versagen der Bürgergemeinde gegenüber ihren Nachbarn, Freunden und Einwohnern ihrer Städte und Dörfer.
Ein Tag wie dieser stellt uns immer wieder vor die Frage woran wir unseren inneren Kompass ausrichten, um nicht nur im Privaten einen Weg zu gehen der uns und unseren Mitmenschen zum Guten gereicht.
Im biblischen Weisheitsbuch der Sprichwörter wird uns die Weisheit, die aus dem hören auf Gott – als der Quelle aller Weisheit- empfohlen. Dort heißt es:
Die Weisheit, die aus dem Hören auf Gott kommt, im Bild eines Baumes der das Leben verkörpert.
Ich finde das ein wunderbares Bild für einen Tag wie diesen.
Für mich als Christen, geht es darum immer wieder zu aller erst. Nicht aufzuhören, danach zu fragen was will Gott von meinem, aber viel mehr noch von unseren Leben.
Drei Anhaltspunkte im Bild vom diesem „Baum des Lebens.“
Das ist keine deutsche Eiche, sondern ein Baum, den es fast überall in Europa, ja in der Welt gibt. Wenn ich es recht sehe, ist sie keines Landes Baum, sondern einer der in vielen Ländern zu finden ist und so ein Stück Heimat in fremde Länder bringt. So wie Gott wollte, dass die Menschen sich in großer Verschiedenheit über die Erde ausbreiten und einander respektieren. Dazu gehört Gottes Weisung, den Fremden im eigenen Volk nicht zu bedrücken und Niemanden sein Lebensrecht abzusprechen.
Ihre Blätter erinnern an die Finger der Hand und ihre Blüten an weiße bzw. hier rote Kerzen. Es braucht tatkräftiger Hände und Herzen um Unrecht, Gewalt und Ausgrenzung entgegen zu stehen. Ein Lippenbekenntnis reicht nicht. Und etwas werden wir nie mehr vergessen. Es ist die Kraft der Kerzen als Zeichen des friedlichen Protestes gegen Diktatur und Beschneidung menschlicher Grundrechte u.a. dem Recht, sein Glück in einem anderen Land zu suchen.
Ihr Früchte sind wehrhaft und zugleich von großem Nutzen, vor allem für die Tiere und erinnern uns so daran dass wir nicht allein sind auf dieser Welt und es nicht darum geht, nur noch das anzupflanzen, was uns nutzt.
Wir haben lange überlegt, ob wir tatsächlich wieder eine Kastanie pflanzen lassen sollen, denn ihre Früchte verleiten die Kinder zuweilen zu Gefechten. Gleichzeitig waren in den Oktobertagen fast täglich Kinder mit ihren Eltern zu beobachten, die Kastanien zum Basteln und Gestalten aufsammelten.
So werden wir daran erinnert, wie etwas Wunderschönes zugleich als Waffe missbraucht werden kann, und daran, dass es auf uns ankommt unsere Kinder Frieden statt Krieg zu lehren.
Möge dieser Baum uns also an all das Gute erinnern wozu wir fähig sind und was wir weiter geben und lehren sollen. Möge er uns beständig daran erinnern, was geschieht, wenn man darauf vertraut, dass es einen selbst schon nicht treffen würde, während man doch zugleich mit anderen unter einem Dach lebt, die von spitzen und schmerzhaften Einschlägen getroffen werden.
Möge dieser Baum so groß werden wie sein Nachbar, um uns an die Kraft zu erinnern, die vom Hören und tun der Weisheit Gottes ausgeht.
AMEN
Predigt zum 17. So. nach Trinitatis, 23.09.2018
in Micheln und Rosenburg
Thema der Predigt: Berufung, Zweifel, Glaube,
Predigttext: Jer. 49, 1-6
Ein sogenanntes Lied eines Knechtes Gottes, mit dem sowohl ein einzelner Mensch gemeint sein kann, wie auch das Volk als Ganzes.
Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merkt auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war. 2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. 3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will. 4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. 5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, dass ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde – und ich bin vor dem HERRN wert geachtet und mein Gott ist meine Stärke –, 6 er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.
Liebe Gemeinde
Nur wer sich mit Leib und Seele eingesetzt hat, kennt die Macht des Zweifels.
Und
Der Zweifel findet seinen Meister, im Glauben an Gott.
Davon will ich ihnen gern erzählen:
Jesaja sitzt vor seiner Hütte am Rande von Babylon und fröstelt. Noch sind die Tage angenehm und warm, aber die Abende künden schon vom nahen Herbst und Winter. Dieser ist hier -soweit nördlich der alten Heimat- viel kälter, als er es gewohnt ist. Aber, das ist es nicht allein was ihn frösteln lässt. Jesaja fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes „ausgebrannt. “ Das Feuer für die Sache Gottes ist in ihm erloschen. „War alles vergeblich?“ immer, und immer wieder, muss er über diese Frage nachdenken. Sie lässt ihn nicht mehr in Ruhe, raubt ihn den Schlaf und seine Lebenskraft.
Dabei kann er sich nicht beklagen. Noch immer wird er von vielen Leuten hoch geachtet und als weiser Mann Gottes als Prophet geschätzt. Aber das hilft ihm nichts. Er weder den Niedergang des Glaubens, noch den Untergang seines Volkes verhindern können. Und auch wenn ihm sofort tausend Gründe einfallen, warum es so kommen musste. Auch wenn er weiß, das ganz andere Schuld am Untergang und an der Verbannung in die Fremde tragen, fühlt er in sich das Scheitern.
Mit einem tiefen Seufzer, wickelt er die Decke fester um sich und schaut der untergehenden Sonne nach. Für einen Moment sieht man, wie sich seine Züge entspannen und fast so etwas wie ein Lächeln zeigen. esaja denkt zurück an die Zeiten in denen er „seiner Sache“ so sicher war. Oder besser eben nicht „seiner Sache“, sondern „seiner Überzeugung“, von Gott an die richtige Stelle gesetzt worden zu sein. Der Moment in dem er fühlte: Das ist es, was meinem Wesen, meiner Sehnsucht, meinem Streben entspricht. Hatte Gott ihn nicht mit der Gabe gesegnet, gut reden zu können. Hatte er nicht immer wieder erlebt, dass sie ihm zuhörten, beeindruckt waren, von der Klarheit und Konsequenz, mit der er redete und handelte. Sein Beruf war ihm Berufung. Er hatte sich nie geschont, wenn es darum ging die gestellte Aufgabe zu erfüllen. In seinem Fall dem Volk immer wieder Gottes Wort auszurichten. Er liebte diese Art zu leben und viele seiner Freunde lebten in ihren Berufungen ganz ähnlich. Sie gingen auf in dem was ihre Berufung war, ganz egal, ob sie nun Beamte, Handwerker, oder auch nur einfache Leute waren.
Er hatte auch erlebt, wie schwer es manchen von seinen Freunden fiel sich in ihren Berufungen nicht aufzureiben. Wie sie sich selber ganz und gar vergaßen und Getriebene wurden. Getrieben vom Gefühl, nur in der Erfüllung ihrer Aufgabe zu existieren. Aber sie waren ihm doch allemal lieber, als die Lauen und Halbherzigen, denen nichts wirklich ans Herz ging; und die, wenn es „verbindlich“ wurde, auswichen, sich davon machten, oder deutlich zeigten, dass ihr Herz ganz woanders schlug. Doch nun saß er vor seiner Hütte und alles war ins Wanken gekommen. Es war nichts Großes, was seinen Zweifel, den er so lange beherrscht hatte, an die Oberfläche treten ließ. Eine kleine Bemerkung seiner Frau, kaum der Rede wert. Wahrscheinlich meinte sie es sogar gut, wollte ihn schützen, als sie von „unnütz, verzehrter Kraft“ sprach. Seit diesem Moment aber spürte er immer öfter das Misstrauen in sich hochsteigen. Das Misstrauen gegenüber allem, was er bisher zweifelsohne geleistet und erreicht hatte. Das war wahrlich nicht wenig und einiges war sogar von bleibender Gestalt. Für alle sichtbar und ihn mit Sicherheit überdauernd.
Während Jesaja ins Haus gegangen war um sich einen Becher warmer Ziegenmilch mit Honig zu holen, spürte er immer deutlicher, wie schwer es ihm selber fiel, sein Selbstbewusstsein nicht an seine Berufung zu hängen, nicht an seine Erfolge, nicht an seine Achtung durch die Menschen. Während er die Milch trank, spürte er noch einmal seiner Überzeugung nach von Gott an den echten Platz gestellt zu sein. Daran zweifelte er nicht.
Doch dann hörte er in seinem Inneren noch etwas anderes: Er hörte sich sprechen: ….ich bin vor dem HERRN wert geachtet und mein Gott ist meine Stärke. Das zweite ging ihm leicht von den Lippen, hatte er es doch schon oft in den Psalmen gelesen und gebetet. Aber das Erste: „…ich bin vor dem HERRN wert geachtet“ noch einmal murmelte er diese Wort vor sich hin. Was ihm diese Erkenntnis bedeuten würde, konnte er noch schwer in Worte fassen. Ob sie ihm wirklich helfen würde, sich selbst zu lieben, ohne Blick auf seine Erfolge, seine Achtung bei den Menschen, ja sogar ohne seine Berufung, konnte er nur schwer ergründen. Nur eines spürte er deutlich, „…ich bin vor dem HERRN wert geachtet“ dieser Satz tat ihm gut, wärmte ihm das Herz, weit mehr als es die Milch tat.
Die Zweifel blieben, aber ein Lächeln wie aus fernen Himmeln, hatte sich auf seinem Gesicht niedergelassen, während er ins Haus ging und Tür hinter sich schloss.
AMEN